Evangelische Kirche
Kanzel aus dem Jahr 1738, Foto: Heinz Fink
In den Jahren 1737-1738
erstand binnen 18 Monaten, (Grundsteinlegung
bis zur Einweihung), das heutige Gotteshaus und ersetzte damit eine
kleinere Fachwerkkirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, die infolge der Zerstörungen
im 30jährigen Krieg und den darauf folgenden Hungerjahren im höchsten Grade
baufällig und nicht mehr zu restaurieren war. Als Überbleibsel dieser Kirche
finden wir im Innern des gegenwärtigen Gebäudes einen um 1200 n.Chr. gefertigten
Taufstein aus basaltigem Lungstein. Ein besonderes Kleinod ist die bauzeitliche
Kanzel, die wie die Kirche selbst aus 1738 stammt und von einem Altenstädter
Meister namens Kress gefertigt worden ist. Der älteste Teil der Kirche ist der
Unterbau des Turms mit seinen 1,20 Meter dicken Mauern. Er entstand, der
maßgeblichen Meinung namhafter Historiker zufolge aus dem 10 Jahrhundert und
diente sowohl bereits der der alten Kirche als Glockenturm, als auch vermutlich
schon als Teil der Schutz- und Wehreinrichtungen des Dorfes, und zwar als
Bestandteil einer Wehr- und Schutzburg, die, wie auch die alte Kirche als
Rekonstruktions- und Studienmodell zu besichtigen ist.
Mit seinen 36 Metern Höhe bis
Oberkante Wetterhahn ist der Turm der Kaicher Kirche, gemeinsam mit den
Zwillingstürmen der Basilika St. Peter und Paul in Ilbenstadt, das zweithöchste
Gebäude in Niddatal.