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Kaicher Kerb jetzt in Assenheim!

23.10.2019 07:10:00 von hf

Seit Beginn dieser Woche ist in Niddatal-Assenheim ein besonderes Kleinod zu bewundern. Im Eingangsbereich des Rathauses / Bürgerhauses ist ein Diorama aufgebaut, das die vordere Brunnenstraße mit der „Weed“ und dem „Alten Schulhaus“ (Amtshaus) in etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts zeigt. Es sind neben heut noch vorhandenen Gebäuden unter Anderem die „Weed“ in ihrer ursprünglichen Form als Wagenschwemme und Dorfbrunnen, die 1948 abgerissene „Alte Schmiede“ mit Wohnhaus und die „Alte Schule“ ohne den Sanitäranbau aus den 1980er Jahren zu bestaunen. Die Häuser im Architekturmaßstab 1:50 sind teilweise mit einer Beleuchtung ausgestattet, die bei einbrechender Dunkelheit per Zeitschaltuhren im halbstündigen Rhythmus geschaltet werden. Als besonderes Schmankerl ist eine Nachbildung des historischen Etagenkarussells zu sehen, das bis in die 1970er Jahre alljährlich die Attraktion der Kaicher Kerb war.

Angetrieben von dem Gedanken, in der Kaicher Bevölkerung die Einsicht in die Notwendigkeit der Restaurierung und Wiederherstellung des Amtshauses „Alte Schule“ zu befördern, machte der Kaicher Heimat- und Familienforscher Heinz Fink sich 2014 ans Werk, dieses „Alte Schulhaus“ im Modell maßstäblich und detailgetreu nachzubilden. Unterstützt wurde er dabei durch das DEK-Mitglied Bernd Reichert und den Verein „Dorfentwicklung Kaichen e.V.“. Die „Bauarbeiten“ dauerten etwa ein gutes Jahr. Danach stellte man fest, dass das Modell allein seine Wirkung nicht voll entfalten konnte. Was in der Realität bislang kaum aufgefallen war, trat nun am Modell überdeutlich zutage:  Die vordere Brunnenstraße in Kaichen, die „Borngass“, ist in Aufbau und Struktur ein untrennbares Ensemble und ein einziges, zusammengehöriges Denkmal. 

Dieses Ergebnis ergaben denn auch die Forschungen in Bezug auf die Geschichte der Gebäude. Seit der Zeit des Übergangs vom 17. auf das 18. Jahrhundert hatten - ohne Ausnahme - alle diese Häuser hoheitliche Funktionen im Freigericht und waren für ein intaktes Gemeinwesen und wirtschaftlichen Wohlstand unabdingbar!

Daher war es nur folgerichtig, die den Dorfplatz an der Weed umgebenden Häuser und Hofreiten ebenfalls im Modell darzustellen. Damals wie heute ist nicht nur in der Wirklichkeit der Baugrund rar, sondern auch im Modell. Deshalb sind die betreffenden Grundstücke nicht in ihrer kompletten Ausdehnung ausgeführt, sondern nur auf der, der Straße zugewandten Seite detailgetreu nachgebaut. Dabei wurden überwiegend Materialien verwendet, wie sie auch im Maßstab 1:1 zur Anwendung kommen. Diese Arbeit nahm ein gutes weiteres Jahr in Anspruch.

Das Ensemble bildet nun die Zeit zu Beginn der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. In diesen Jahren bis etwa Anfang 1970er war in Kaichen die „Kerb“ noch das größte Fest des Jahres, und das Wahrzeichen der „Kaascher Kerb“  war das Etagenkarussell der Fa. Schwarz aus Nieder-Gründau, das Jahr für Jahr nicht nur von den Kindern, sehnlichst erwartet wurde. Deshalb hat es nun auch einen würdigen Platz auf dem Brunnenstraßen-Diorama gefunden.

Die Anlage wird noch bis nach Weihnachten am Niddataler Rathaus zu sehen sein.

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Näheres zu diesem Thema können interessierte Bürger auch in einem Bildband nachlesen, dem „Buch zum Modell“ sozusagen, mit dem Titel:

„Kaichener Geschichte(n) – Das Dorf, die Häuser und die Menschen“

welches Sie beim Autor unter heinz.fink.private@t-online.de bestellen können.

  

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