Zur Post
"Zur Post", um 1900, Kolorierte Fotographie, Bearbeitung: Heinz Fink
Das heute als Wohnhaus dienende Gebäude Freigerichtstraße
33, das durch einen winkelförmigen Grundriss auffällt, entstand mit seinem
Haupthaus mit dem Eingang von der Freigerichtstraße, ehemals Hauptstraße, etwa um 1700.
Der Anbau mit höheren Geschoßmaßen
und einfacherer Fachwerkstruktur folgte Mitte des 19. Jahrhunderts. Während noch bis Anfang 20. Jhdt. im
Haupthaus neben Wohnräumen ein Krämerladen und die Postagentur untergebracht
war, beherbergte der Anbau eine Gaststätte mit Saal im Obergeschoss und
Wirtstube im Erdgeschoss. Nach dem Tod des letzten Gastwirtes Wilhelm Rupp im Jahr 1925 betrieb dessen Witwe Bertha die
Gastwirtschaft noch bis Anfang der 1930er Jahre weiter. Nachforschungen haben
ergeben, dass das Haus bis ca. Mitte der 1880er von einer Gastwirtsfamilie Weitzel über mehrere Generationen
bewohnt und bewirtschaftet wurde.
Inhaber und Bewohner lassen sich genealogisch bis 1668 zurückverfolgen.
Überlieferungen zufolge wurde das Haus auch als „Torhaus“ bezeichnet, was auf
eine Verwendung als Wegezoll - und
Personenkontrollstation schließen lässt.